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Ein Ei dem anderen – Über die „alten Hasen“ im Aufsichtsratsgeschäft
Der alte Hase und das Ei,
Ostermontag – man hat frei.
Da fällt dem Alten plötzlich ein,
so wird’s nun jeden Montag sein.
Bald mischt sich Wehmut in sein Lachen –
egal! Es galt, dem Häschen Platz zu machen.
Das Ei ist weiß und es ist kahl –
bunte Eier früher mal
ein schöner Osterbrauch im Haus –
jetzt sehen sie richtig fade aus.
Die Kinder einst bemalten sie,
kreierten Ei-Diversity.
Die Tochter in den USA
ist längst nicht mehr zu Ostern da.
Soeben kam ihr erstes Kind,
naja, dann weht ein anderer Wind.
In London wohnt der Sohn im Loft,
nach Hause treibt’s ihn nicht mehr oft.
Auch Traditionen können sterben,
so wie das Ostereierfärben.
Und wie die Eier also rund und bleich
im Körbchen liegen, alle gleich,
kommt in ihm ein Gedanke auf:
der Aufsichtsrat – warum? Er kommt nicht drauf.
Obwohl sein Abschied noch ganz frisch –
schon fällt das Denken schwer am Küchentisch.
„Einst gab’s bei mir“, sinniert der Alte Hase
ganz zu Beginn ‘ne Lebensphase,
da man an Jahren noch nicht alt,
an Manneskraft, an physischer Gestalt,
gleich nach dem Studium, einst, als junger Sporn, man wollte viel, das Viele schnell, man prescht nach vorn –
da gab man seine ganze Frühlingsenergie
in jenen Marathon, bis ganz ...