Praxishandbuch Börserecht
1. Aufl. 2017
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S. 128IV. Marktmissbrauch und Maßnahmen zur Verhinderung
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Marktmissbrauch ist ein Oberbegriff für unrechtmäßige Handlungen an den Kapitalmärkten und umfasst Insidergeschäfte, die unrechtmäßige Offenlegung von Insiderinformationen und Marktmanipulation. Das Verbot von Marktmissbrauch und wirksame Maßnahmen zu seiner Verhinderung sind wesentlich für das Anlegervertrauen und die Funktionsfähigkeit der Kapitalmärkte. Die diesbezüglichen Vorschriften sind ein ganz zentraler Themenbereich des Börserechts. Das Marktmissbrauchsregime war kürzlich Gegenstand umfassender Änderungen und Erweiterungen. Es ist nun in großen Teilen europaweit vollharmonisiert. Damit sollten vor allem die Compliance-Kosten für grenzüberschreitend tätige Gesellschaften reduziert werden. Neben Emittenten mit Finanzinstrumenten im Amtlichen Handel und Geregelten Freiverkehr der Wiener Börse gelten sämtliche Vorgaben in Österreich auch für Drittmarktsemittenten. Ob diese ihre Aktien oder etwa nur Anleihen oder andere Finanzinstrumente in den Dritten Markt einbezogen haben, ist dabei irrelevant.
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Da es in diesem Bereich durchaus herausfordernd ist, sämtliche relevanten Rechtsgrundlagen zu finden, starte ich die Darstellung mit ...