Unternehmensbewertung für Praktiker
3. Aufl. 2017
Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
1. S. 588Bewertungsanlässe durch den Gerichtssachverständigen – Freiheit der Methodenwahl
Zur Lösung diverser Rechtsfragen kommt es in der Praxis immer wieder dazu, dass Unternehmen in ihrer Gesamtheit oder Unternehmensteile einer Bewertung durch einen gerichtlich zertifizierten Sachverständigen zu unterziehen sind. Beispiele für derartige Bewertungsanlässe sind ua
Schätzung von Geschäftsanteilen im Exekutionsverfahren,
Prüfung von Wertansätzen im Strafverfahren,
Prüfungen des beizulegenden Wertes bei Sacheinlagen und
Verlassenschaftsverfahren.
Bei jedem Bewertungsanlass stellt sich die Frage nach der Wahl der richtigen Bewertungsmethode, wobei aus Sachverständigensicht in diesem Zusammenhang zunächst die Rechtsprechung des OGH zu berücksichtigen ist. Die Auswahl der Bewertungsmethode ist demnach, wenn es keine gesetzlichen Vorschriften gibt, ausschließlich ein Problem der Betriebswirtschaftslehre. Einzig die gewählte Bewertungsmethode muss geeignet sein, die vom Gericht gestellte Aufgabe zu lösen.
Im OGH-Judikat 6 Ob 25/12p wird ausgeführt:
„Der erkennende Senat hat erst jüngst klargestellt (6 Ob 153/12m mit zahlreichen Nachweisen aus der ständigen Rechtsprechung), dass das von den Tatsachenins...