Unternehmensbewertung für Praktiker
3. Aufl. 2017
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1. S. 184Vorbemerkung
Die Schweiz unterscheidet sich trotz geographischer Nähe in vielerlei Hinsicht von den deutschsprachigen Nachbarn Deutschland und Österreich. Im hier interessierenden Kontext – der Unternehmensbewertung – sind vor allem drei Besonderheiten hervorzuheben. Diese betreffen die betriebswirtschaftliche Theorieentwicklung, das Handels- und Steuerrecht sowie den Berufsstand der Wirtschaftsprüfer. Die von Deutschland und Österreich verschiedenen Rahmenbedingungen erklären auch Unterschiede in der Theorie und Praxis der Unternehmensbewertung und werden daher den Ausführungen vorangestellt.
Eine dem IDW S 1 und KFS/BW1 materiell und inhaltlich vergleichbare Stellungnahme des Berufsstands existiert in der Schweiz nicht. Die Fachmitteilung (FM) der Treuhand-Kammer (jetzt EXPERTsuisse) aus dem Jahr 2008 trägt zwar den Titel „Unternehmensbewertung – Richtlinien und Grundsätze für die Bewertenden“. Es handelt sich jedoch um Empfehlungen ohne den Charakter eines verbindlichen Standards. Auch ein Gleichrang mit dem Schweizer Handbuch der Wirtschaftsprüfung (HWP) – das der Rechtsprechung zumindest als „Erkenntnisquelle“ dient – wird verneint. Im Vordergrund der Ausführungen der FM steh...