IAS 12 - Ertragsteuern
1. Aufl. 2022
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S. 113. Das Konzept der latenten Ertragsteuern
3.1. Grundlagen
Mit dem Ansatz latenter Ertragsteuern sollen im Jahresabschluss die künftigen steuerlichen Konsequenzen abgebildet werden, die Folge von bereits in der laufenden oder in früheren Perioden durchgeführten und im Abschluss erfassten Geschäftstransaktionen sind. IAS 12 sieht als Methode zur Ermittlung latenter Steueransprüche bzw ‑schulden die sog bilanzorientierte Methode (temporary difference approach) vor, die sich international durchgesetzt hat. Nach dieser Methode ergeben sich latente Steueransprüche (aktive latente Steuern) und latente Steuerschulden (passive latente Steuern), wenn zwischen dem Buchwert eines Vermögenswerts oder einer Schuld in der IFRS-Bilanz und deren steuerlichen Basis ein Unterschiedsbetrag besteht und sich dieser bei Realisierung des Vermögenswerts oder Tilgung der Schuld steuerwirksam ausgleicht. Ein solcher Unterschiedsbetrag wird als temporäre Differenz bezeichnet.
Wenn beispielsweise ein Unternehmen einen Vermögenswert mit Buchwert von 100 um 100 verkauft, der Steuerwert dieses Vermögenswerts jedoch nur 80 beträgt, entsteht ein zu versteuernder Gewinn von 20, während im IFRS-Abschluss aus diesem Verk...