Erbrecht Neu 2017
1. Aufl. 2016
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S. VVorwort
Mit dem Erbrechtsänderungsgesetz 2015, das am in Kraft tritt, erfolgt in Österreich die größte Reform des Erbrechts seit 200 Jahren. Sie bringt nicht nur eine sprachliche Modernisierung, sondern vereinfacht auch allzu komplizierte Regelungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Pflichtteilsrecht. Der Gesetzgeber war sichtlich um mehr Gerechtigkeit bemüht, hat daher manche Schlupflöcher zur Benachteiligung von Pflichtteilsberechtigten geschlossen, und er hat auch das „heiße Eisen“, wie Pflichtteilsberechtigte im Zusammenhang mit Privatstiftungen zu behandeln sind, angefasst.
Doch ergeben sich bei jeder Neuregelung neue Rechtsfragen: So etwa, wenn der Erblasser Pflichtteilsberechtigten Vermögensgegenstände zuwendet, zugleich aber – belastende, unzumutbare oder sittenwidrige – Auflagen erteilt. Oder: Was gilt in pflichtteilsrechtlicher Hinsicht, wenn nicht der Stifter (Erblasser) selbst einzelne nahe Angehörige als „Begünstigte“ einer Privatstiftung einsetzt und damit bevorzugt, sondern dies durch den Stiftungsvorstand oder eine andere „Stelle“ erfolgt?
Ziel dieses Buches ist es, einen Überblick über das neue Erbrecht zu geben, insbesondere über die gesetzliche und te...