Steuerleitfaden zur Vermietung
10. Aufl. 2021
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S. 589E. Umsatzsteuerliche und gebührenrechtliche Hinweise zur Vertragsgestaltung bei Bestandsvereinbarungen
Marie-Christin Inzinger/Jürgen Reinold
1. Umsatzsteuer
1.1. Klausel zur Option nach § 6 Abs 2 UStG
1.1.1. Allgemeines
Grundsätzlich ist die Vermietung und Verpachtung von Geschäftsräumlichkeiten gem § 6 Abs 1 Z 16 UStG (unecht) steuerfrei. Das bedeutet, dass zwar deren Umsätze steuerfrei sind, der Vermieter bzw Verpächter aber auch keine Vorsteuer geltend machen darf. Auf diese Steuerbefreiung kann unter gewissen Umständen verzichtet werden. Nur bei Erfüllung der gesetzlichen Voraussetzungen gem § 6 Abs 2 UStG kann der Vermieter die Option in Anspruch nehmen und den Vorsteuerabzug zB aus den Kosten für die Errichtung, Anschaffung oder Sanierung geltend machen. Bei Anwendung der Option wird die Miete zuzüglich 20 % USt an den Mieter verrechnet, der sich diese als Vorsteuer zurückholen kann. Sollte es zu keiner Optierung bezüglich der Steuerpflicht kommen, da die gesetzlichen Voraussetzungen dafür nicht erfüllt sind oder der Vermieter diese Option nicht ausübt, wird der Mietzins ohne USt an den Mieter verrechnet und der Vermieter darf auch keinen Vorsteuerabzug geltend machen. Die Bekanntgabe der Optierung zur Steuerpflicht wird idR ...