zurück zu Linde Digital
TEL.: +43 1 246 30-801  |  E-MAIL: support@lindeverlag.at
Suchen Hilfe
Pomper (Hrsg)

Praxishandbuch Genossenschaft

1. Aufl. 2022

ISBN: 978-3-7073-4619-0

Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
Praxishandbuch Genossenschaft (1. Auflage)

S. 2745. Wohnbaugenossenschaften und gemeinnützige Bauvereinigungen

5.1. Historischer Abriss

Die Anfänge der Wohnbaugenossenschaften im heutigen Österreich lassen sich mit Mitte des 19. Jahrhunderts datieren. Die zweite Hälfte dieses Jahrhunderts war geprägt durch Industrialisierung und rasche Urbanisierung, was in den Ballungsräumen und Industrieregionen einen drastischen Wohnungsmangel und zum Teil katastrophale Wohnverhältnisse zur Folge hatte. Wohnbau für die Massen erfolgte fast ausschließlich durch private Investoren, die ihre hohe Zinsbelastung für die Kapitalaufnahme durch ebenfalls hohe und steigende Mieten refinanziert sehen wollten.

Gleichzeitig war dies aber auch die Epoche eines starken zivilgesellschaftlichen Aufbruchs und der organisierten Selbsthilfe, was insb in der Genossenschaftsbewegung seinen Ausdruck fand. Die 1847 gegründete „Berliner gemeinnützige Baugesellschaft“ gilt als erstes gemeinnütziges Wohnungsunternehmen im deutschsprachigen Raum. Ab den 1870er Jahren gründeten sich auch in Österreich zahlreiche Baugenossenschaften nach dem Vorbild der Konsum- und Kreditgenossenschaften. Diese hatten die Errichtung von Siedlungshäusern und Wohnungen zum Selbstkostenpreis fü...

Daten werden geladen...