Handbuch Immobilienbewirtschaftung
3. Aufl. 2021
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S. 1925. Liegenschaftsbewertung
5.1. Allgemeines
5.1.1. Historischer Rückblick
Vor der Einführung des Liegenschaftsbewertungsgesetzes im Jahre 1992 galt die Realschätzordnung aus dem Jahre 1897. Diese enthielt sehr detaillierte und nach einzelnen Liegenschaftsarten vielfach aufgegliederte Vorschriften über die Bestimmung des Schätzwertes von Liegenschaften. Aufgrund dieses starren Regelwerkes wurde der Ruf nach einer Reform immer lauter. Das dem Gutachter mehr Freiraum ermöglichende Liegenschaftsbewertungsgesetz konnte dieser Forderung gerecht werden.
5.1.2. Nationale und internationale Normen
In Österreich ist die Liegenschaftsbewertung in einem Bundesgesetz sowie in drei ÖNORMen geregelt:
Liegenschaftsbewertungsgesetz (LBG, BGBl 1992/150),
ÖNORM B1802 Teil 1 bis 3
–ÖNORM B 1802-1 Liegenschaftsbewertung – Teil 1: Begriffe, Grundlagen sowie Vergleichs-, Sach- und Ertragswertverfahren,
–ÖNORM B 1802-2 Liegenschaftsbewertung – Teil 2: Discounted-Cash-Flow-Verfahren (DCF-Verfahren),
–ÖNORM B 1802-3 Liegenschaftsbewertung – Teil 3: Residualwertverfahren.
Über diese nationalen Regelungen hinaus sind Standards auf europäischer und internationaler Ebene in Geltung, deren Kenntnis und Beachtung auch bei nationalen Liegenschaftsbewertungen zunehmend gefordert werden. Dabei ist im Speziellen auf folge...