Handbuch Gesellschafterwechsel bei der GmbH
1. Aufl. 2020
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S. 351XIV. Steuerliche Aspekte des Gesellschafterwechsels
A. Überblick
Durch das Budgetbegleitgesetz 2011 wurde die steuerliche Behandlung der Gesellschafter einer GmbH grundlegend verändert. Während zuvor lediglich die Früchte bzw Erträge aus Kapitalvermögen, wie etwa Dividenden oder Zinsen, steuerpflichtig waren, sind nun auch die Gewinne aus der Veräußerung von Kapitalvermögen als steuerpflichtiges Einkommen zu erfassen. Innerhalb der Kapitaleinkünfte kam es somit zu einem Wechsel der Gesetzessystematik, weg von der Quellentheorie hin zur Reinvermögenszugangstheorie und einer Angleichung der steuerlichen Behandlung von im Privat- und im Betriebsvermögen gehaltenen Anteilen. Seit dem ist, neben Spekulationsgeschäften und Beteiligungsveräußerungen, jeglicher Wertzuwachs steuerpflichtig.
Nach der Systematisierung und Ausweitung der Besteuerung von Einkünften aus Kapitalvermögen werden gem § 27 EStG Einkünfte aus der Überlassung von Kapital, Einkünfte aus realisierten Wertsteigerungen von Kapitalvermögen sowie Einkünfte aus Derivaten erfasst. Nach der Gesetzesänderung sind somit sämtliche inländischen Einkünfte aus Kapitalvermögen, unabhängig von der Behaltedauer oder Beteiligungshöhe, steue...