Bilanzierung und Bilanzanalyse
13. Aufl. 2017
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S. 332. Bilanztheorien
2.1. Grundlagen
Bilanztheorien (bzw Bilanzauffassungen, wenn man an den Begriff Theorie strenge Anforderungen stellt) bilden in sich geschlossene Konzeptionen des Inhalts einer Bilanz und der Gewinnermittlung. Sie haben in der Betriebswirtschaftslehre eine sehr lange Tradition. Der überwiegende Teil der bilanztheoretischen Diskussion fand bereits Anfang des 20. Jahrhunderts statt. In weiterer Folge flaute das Interesse ab, was wohl darin begründet sein mag, dass die sich immer mehr in den Vordergrund drängenden gesetzlichen Regelungen etwas Stabilisierendes an sich haben und kaum radikale Änderungen zulassen. Die Diskussion zur Bilanztheorie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts versuchte daher eher, auf Basis des geltenden Rechts kleinere Anpassungen einfließen zu lassen.
In jüngerer Zeit haben empirische Untersuchungen und die zunehmende Internationalisierung und Konvergenz von Rechnungslegungssystemen eine Belebung der wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Rechnungslegung gebracht. Fundamentale Fragen wie der möglichst zweckmäßige Bewertungsmaßstab für Vermögensgegenstände und Schulden werden aktuell auch von den internationalen Standardsettern diskutiert....