ABSCHNITT II
§ 15a. Bestimmungen im Zusammenhang mit COVID-19
(1) Wenn glaubhaft gemacht wird, dass
1. eine Gebrauchserlaubnis infolge von erforderlichen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Bewältigung der COVID-19 Krisensituation nicht oder nicht zur Gänze ausgeübt werden kann, oder
2. der Träger einer Gebrauchserlaubnis sonst von der COVID-19 Krisensituation betroffen ist (vor allem durch Ertragseinbußen und Liquiditätsengpässe), oder
3. auf die Gebrauchserlaubnis infolge von erforderlichen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Bewältigung der COVID-19 Krisensituation nach Eintritt der Fälligkeit der Abgabe verzichtet wird,
kann der Magistrat – unbeschadet der in anderen Rechtsvorschriften eingeräumten behördlichen Befugnisse – denjenigen aliquoten Anteil der für ein Abgabenjahr entrichteten bzw. zu entrichtenden Jahresabgabe herabsetzen oder erstatten, welcher der auf Monate abgerundeten Zeitdauer entspricht, für die die Gebrauchserlaubnis nicht ausgeübt oder darauf verzichtet wird oder die Abgabe nicht entrichtet werden kann. Angefangene Kalendermonate zählen als ganze Kalendermonate. Das gleiche gilt sinngemäß bei einmaligen Abgaben, Monatsabgaben sowie für die im Tarif C Post 5 vorgesehenen monatlichen Mindestabgaben und die zusätzliche Abgabe im Bereich von Kurzparkzonen auf Fahrbahnen. Erledigungen nach dieser Bestimmung können durch formlose Buchungsmitteilung erfolgen. Ein Abgabenbescheid ist zu erlassen, wenn die Buchungsmitteilung binnen einem Monat nach deren Zustellung bestritten wird. Wird die Buchungsmitteilung nicht bestritten, ist diese vollstreckbar. Für vollstreckbare Buchungsmitteilungen gelten die Bestimmungen über Abgabenbescheide sinngemäß. Die Erlassung eines Abgabenbescheides ohne vorhergehende formlose Buchungsmitteilung ist zulässig.
(2) Die Behörde kann von der Durchführung einer
mündlichen Verhandlung (§ 2 Abs. 5)
– insbesondere wenn aufgrund
von Maßnahmen, die zur Verhinderung der Verbreitung von COVID-19
getroffen werden, die Bewegungsfreiheit und der zwischenmenschliche
Kontakt eingeschränkt ist – absehen, wenn die Eigentümer (§ 2 Abs. 5)
vom Einlangen eines Antrages auf Erteilung einer Gebrauchserlaubnis
verständigt werden und ihnen unter Bekanntgabe der Zeit und des Ortes
der möglichen Akteneinsicht die Gelegenheit eingeräumt wird, allfällige
Einwendungen im Sinne des § 2 Abs. 5 gegen die beabsichtigte
Gebrauchnahme binnen einer angemessenen Frist, die zumindest zwei Wochen
beträgt, bei der Behörde einzubringen. Für die Verständigung der
Eigentümer vom Einlangen eines Antrages samt Möglichkeit der Erhebung
von Einwendungen gilt § 2 Abs. 5 dritter bis achter Satz sinngemäß.
Werden innerhalb der gesetzten Frist keine Einwendungen im Sinne des § 2
Abs. 5 vorgebracht, erlangen die Eigentümer keine Parteistellung. Die
Akteneinsicht kann nach Maßgabe der vorhandenen technischen
Möglichkeiten auch elektronisch oder unter Verwendung sonstiger
geeigneter technischer Kommunikationsmittel gewährt werden.
(3) Unbeschadet der in anderen Rechtsvorschriften eingeräumten behördlichen Befugnisse kann die Behörde bei Betroffenheit von erforderlichen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Bewältigung der COVID-19 Krisensituation sowie zum Schutz der Aufrechterhaltung eines geordneten Verwaltungsbetriebes von den in diesem Gesetz vorgesehenen Fristen (beispielsweise § 1 Abs. 3, § 2 Abs. 7 und § 6 Abs. 1) durch Bescheid abweichen und eine neue angemessene Frist festsetzen, wenn dem nicht überwiegende Interessen der Partei und die öffentlichen Rücksichten im Sinne des § 2 Abs. 2 bis 2c entgegenstehen. Abweichend von § 2 Abs. 1 letzter Satz kann eine weitere Bewilligung für Zeiten vom 1. März bis Ende Feber des Folgejahres einmalig erteilt werden, wenn auf die Gebrauchserlaubnis infolge von erforderlichen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Bewältigung der COVID-19 Krisensituation verzichtet wurde.
(4) Die Abs. 1 bis 3 gelten sinngemäß auch für den Träger einer Erlaubnis zum Gebrauch von Bundesstraßengrund.
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