Außensteuerrecht
2025
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I. Entstehungsgeschichte
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Historische Entwicklung vor Einführung des § 6. Bis zur Einführung des § 6 kannte das deutsche Steuerrecht keine gezielte gesetzliche Möglichkeit, bei der Verlegung des Wohnsitzes eines Gesellschafters mit wesentlicher Beteiligung an einer Kapitalgesellschaft im Zeitpunkt der Wohnsitzverlegung eine Besteuerung der stillen Reserven durchzuführen, auch wenn nach dem Wegzug das deutsche Besteuerungsrecht an den Gewinnen aus der Veräußerung der Anteile ausgeschlossen war. Die Finanzverwaltungen einzelner Länder hatten aber Ende der 1960er bzw. Anfang der 1970er Jahre im Hinblick auf die zunehmende Zahl ausgewanderter Vermögensmillionäre (s. Rz. 2) begonnen, Wohnsitzverlagerungen v.a. in die Schweiz steuerlich aufzurollen mit dem Ziel, auf der Grundlage eines allgemeinen Grundsatzes der Steuerentstrickung eine Besteuerung der stillen Reserven auch ohne Veräußerung vorzunehmen. Im zeitlichen Vorfeld hierzu hatte der BFH zwar für den betrieblichen Bereich seine (später wieder aufgegebene — s. Rz. 65) sog. finale Entnahmetheorie entwickelt. ...