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VwGH 28.05.1998, 98/16/0042

VwGH 28.05.1998, 98/16/0042

Entscheidungsart: Beschluss

Rechtssatz


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Normen
11992E005 EGV Art5 Abs2;
11992E006 EGV Art6;
11992E007A EGV Art7a;
11992E073B EGV Art73b Abs1;
11992E073D EGV Art73d Abs1 litb;
11992E073D EGV Art73d Abs3;
11992E177 EGV Art177;
11997E056 EG Art56 Abs1;
11997E058 EG Art58 Abs1 litb;
11997E058 EG Art58 Abs3;
11997E234 EG Art234;
31988L0361 Kapitalverkehrs-RL Anh1 Art8;
31988L0361 Kapitalverkehrs-RL Art1 Abs1;
31988L0361 Kapitalverkehrs-RL Art4;
61981CJ0283 CILFIT und Lanificio di Gavardo VORAB;
61983CJ0283 Racke VORAB;
61990CJ0204 Hanns-Martin Bachmann VORAB;
61990CJ0300 Kommission / Belgien;
61993CJ0358 Aldo Bordessa VORAB;
61993CJ0484 Svensson Gustavsson VORAB;
61994CJ0163 Lucas Emilio Sanz de Lera VORAB;
61997CJ0439 Sandoz VORAB;
AVG §38;
BAO §22;
EURallg;
GebG 1957 §15 Abs1;
GebG 1957 §33 TP8 Abs1;
GebG 1957 §33 TP8 Abs4 idF 1993/818;
VwGG §38a;
VwGG §62 Abs1;
RS 1
Zufolge des ab dem Beitritt geltenden Auslegungsmonopols des EuGH in Angelegenheiten des (primären oder sekundären) Gemeinschaftsrechts und der dort schon den Gegenstand eines in einem gleichgelagerten Fall anhängig gemachten Verfahrens (Hinweis B , 96/16/0256) bildenden Vorfragen waren die Voraussetzungen des gemäß § 62 Abs 1 VwGG auch vom VwGH anzuwendenden § 38 AVG vorgelegen, weshalb das Verfahren vor dem VwGH auszusetzen war.

Entscheidungstext

Beachte

Vorabentscheidungsverfahren:

* Vorabentscheidungsantrag

des VwGH oder eines anderen Tribunals:

96/16/0256 B

* Fortgesetztes Verfahren im VwGH nach EuGH-Entscheidung:

99/16/0369 E

Miterledigung (miterledigt bzw zur gemeinsamen Entscheidung

verbunden):

98/16/0043

Betreff

Der Verwaltungsgerichtshof hat durch den Vorsitzenden Senatspräsident Mag. Meinl und die Hofräte Dr. Steiner und Dr. Höfinger als Richter, im Beisein des Schriftführers Mag. DDDr. Jahn, in der Beschwerdesache der E-AG in W, vertreten durch Dr. Arnold, Rechtsanwalts-Kommandit Partnerschaft in Wien 1, Wipplingerstraße 10, gegen den Bescheid der Finanzlandesdirektion für Wien, Niederösterreich und Burgenland vom , Zl. GA 9 - 186/1/95, betreffend Rechtsgebühr, den Beschluß gefaßt:

Spruch

Das Beschwerdeverfahren wird bis zur Vorabentscheidung durch den Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften, welcher zu der hg. Beschwerde Zl. 96/16/0256 mit Beschluß vom angerufen wurde, ausgesetzt.

Begründung

Der Verwaltungsgerichtshof hat in dem Beschwerdeverfahren 96/16/0256, betreffend Rechtsgebühr für Darlehensverträge, dem Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaft nachstehende Fragen zur Vorabentscheidung vorgelegt:

1) Stehen Art. 73b iVm Art. 73d (insbesondere dessen Abs. 3) EG-Vertrag und Art. 1 Abs. 1 iVm Art. 4 der Kapitalverkehrs-RL, 88/361/EWG, der Beibehaltung jener Bestimmung des § 33 TP 8 Abs. 4, Satz 1 Gebührengesetz 1957 (idF BGBl. 818/1993) entgegen, wonach in Fällen, in denen über das Darlehen eines Darlehensgebers, der im Inland weder einen Wohnsitz oder den gewöhnlichen Aufenthalt noch seine Geschäftsleitung oder seinen Sitz hat, keine Urkunde in einer für das Entstehen der Gebührenpflicht maßgeblichen Weise errichtet wurde, die nach den abgabenrechtlichen Vorschriften im Inland zu führenden Bücher und Aufzeichnungen des Darlehensschuldners, in die das Darlehen aufgenommen wurde, als Urkunde gelten?

2) Stellt die Besteuerung von Darlehen (soweit dabei ein Kapitalfluß von einem Mitgliedstaat in den anderen erfolgt) durch § 33 TP 8 Abs. 1 GebG eine willkürliche Diskriminierung oder eine verschleierte Beschränkung des freien Kapital- und Zahlungsverkehrs im Sinne des Artikels 73b des Vertrages dar?

Zufolge des ab dem Beitritt geltenden Auslegungsmonopols des Gerichtshofes der Europäischen Gemeinschaften in Angelegenheiten des (primären oder sekundären) Gemeinschaftsrechts und der dort schon den Gegenstand eines in einem gleichgelagerten Fall anhängig gemachten Verfahrens bildenden Vorfragen waren die Voraussetzungen des gemäß § 62 Abs. 1 VwGG auch vom Verwaltungsgerichtshof anzuwendenden § 38 AVG vorgelegen, weshalb das Verfahren vor dem Verwaltungsgerichtshof auszusetzen war. Auf die Vorabentscheidung des Gerichtshofes der Europäischen Gemeinschaften wird im Beschwerdefall Bedacht zu nehmen sein (Anhang XII des EWR-Abkommens).

Wien, am

Zusatzinformationen


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Normen
11992E005 EGV Art5 Abs2;
11992E006 EGV Art6;
11992E007A EGV Art7a;
11992E073B EGV Art73b Abs1;
11992E073D EGV Art73d Abs1 litb;
11992E073D EGV Art73d Abs3;
11992E177 EGV Art177;
11997E056 EG Art56 Abs1;
11997E058 EG Art58 Abs1 litb;
11997E058 EG Art58 Abs3;
11997E234 EG Art234;
31988L0361 Kapitalverkehrs-RL Anh1 Art8;
31988L0361 Kapitalverkehrs-RL Art1 Abs1;
31988L0361 Kapitalverkehrs-RL Art4;
61981CJ0283 CILFIT und Lanificio di Gavardo VORAB;
61983CJ0283 Racke VORAB;
61990CJ0204 Hanns-Martin Bachmann VORAB;
61990CJ0300 Kommission / Belgien;
61993CJ0358 Aldo Bordessa VORAB;
61993CJ0484 Svensson Gustavsson VORAB;
61994CJ0163 Lucas Emilio Sanz de Lera VORAB;
61997CJ0439 Sandoz VORAB;
AVG §38;
BAO §22;
EURallg;
GebG 1957 §15 Abs1;
GebG 1957 §33 TP8 Abs1;
GebG 1957 §33 TP8 Abs4 idF 1993/818;
VwGG §38a;
VwGG §62 Abs1;
Schlagworte
Gemeinschaftsrecht Auslegung des Mitgliedstaatenrechtes EURallg2
Gemeinschaftsrecht Auslegung Allgemein EURallg3
Gemeinschaftsrecht Anwendungsvorrang, partielle Nichtanwendung von
innerstaatlichem Recht EURallg1
ECLI
ECLI:AT:VWGH:1998:1998160042.X00
Datenquelle

Fundstelle(n):
MAAAF-65826