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VwGH 05.05.2011, 2011/22/0093

VwGH 05.05.2011, 2011/22/0093

Entscheidungsart: Beschluss

Rechtssatz


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Normen
VwGG §28 Abs1 Z4;
VwGG §41 Abs1;
VwGG §42;
RS 1
Soweit unter der Bezeichnung "Beschwerdepunkte" ALS AUFHEBUNGSGRUND Rechtswidrigkeit des Inhaltes bzw. Rechtswidrigkeit infolge Verletzung von Verfahrensvorschriften geltend gemacht werden, wird der Vorschrift des § 28 Abs. 1 Z. 4 VwGG nicht entsprochen; dabei handelt es sich nicht um die bestimmte Bezeichnung des Rechtes, in dem der Beschwerdeführer verletzt zu sein behauptet (Beschwerdepunkt), sondern um im § 42 VwGG genannte und auch in dieser Formulierung als solche bezeichnete Aufhebungsgründe (vgl. etwa den hg. Beschluss vom , Zl. 94/10/0186).
Hinweis auf Stammrechtssatz
GRS wie 2005/12/0175 E RS 1

Entscheidungstext

Beachte

Serie (erledigt im gleichen Sinn):

2011/22/0094 B

Betreff

Der Verwaltungsgerichtshof hat durch den Vorsitzenden Senatspräsident Dr. Sulyok und den Hofrat Dr. Robl sowie die Hofrätin Dr. Julcher als Richter, im Beisein des Schriftführers Mag. Henk, in der Beschwerdesache der D T in G, vertreten durch Mag. Manfred Pollitsch und Mag. Hannes Pichler, Rechtsanwälte in 8010 Graz, Friedrichgasse 6/10/40, gegen den Bescheid des Landeshauptmannes der Steiermark vom , Zl. FA7C-2- 9. T/2830-2009, betreffend Aufenthaltstitel, den Beschluss gefasst:

Spruch

Die Beschwerde wird zurückgewiesen.

Begründung

Mit dem angefochtenen, im Instanzenzug ergangenen Bescheid des Landeshauptmannes der Steiermark (der belangten Behörde) wurde der Antrag der Beschwerdeführerin, einer ukrainischen Staatsangehörigen, auf Erteilung einer Niederlassungsbewilligung gemäß § 44 Abs. 4 Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz abgewiesen.

Gegen diesen Bescheid richtet sich die vom Verfassungsgerichtshof nach Ablehnung ihrer Behandlung mit Beschluss vom , B 530/10-6, an den Verwaltungsgerichtshof abgetretene Beschwerde, in der unter der Überschrift "c) Beschwerdepunkte:" das Folgende vorgebracht wird:

"Der angefochtene Bescheid der Steiermärkischen Landesregierung, ausgestellt vom Amt der Steiermärkischen Landesregierung wird wegen Rechtswidrigkeit seines Inhaltes sowie Rechtswidrigkeit infolge Verletzung von Verfahrensvorschriften angefochten."

Gemäß § 28 Abs. 1 Z 4 VwGG hat die Beschwerde die bestimmte Bezeichnung des Rechtes, in dem der Beschwerdeführer verletzt zu sein behauptet (Beschwerdepunkte), zu enthalten.

Durch die vom Beschwerdeführer vorgenommene Bezeichnung der Beschwerdepunkte wird der Prozessgegenstand des verwaltungsgerichtlichen Verfahrens festgelegt und der Rahmen abgesteckt, an den der Verwaltungsgerichtshof bei Prüfung des angefochtenen Bescheides gemäß § 41 Abs. 1 VwGG gebunden ist. Danach hat der Verwaltungsgerichtshof nicht zu prüfen, ob durch den angefochtenen Bescheid irgendein subjektives Recht des Beschwerdeführers verletzt wurde, sondern nur, ob jenes verletzt wurde, dessen Verletzung dieser behauptet. Wird der Beschwerdepunkt ausdrücklich und unmissverständlich bezeichnet, so ist er einer Auslegung aus dem Gesamtzusammenhang der Beschwerde nicht zugänglich (vgl. aus der ständigen hg. Judikatur etwa den Beschluss vom , 2009/22/0108, mwN).

Abgesehen davon, dass im oben wiedergegebenen Beschwerdepunkt die belangte Behörde falsch bezeichnet worden ist, wird mit der Behauptung der Rechtswidrigkeit des Inhaltes sowie der Rechtswidrigkeit infolge Verletzung von Verfahrensvorschriften nicht dargetan, in welchen subjektiven Rechten die Beschwerdeführerin nach dem Inhalt des bescheidmäßigen Abspruches verletzt sein soll. Es handelt sich dabei nicht um die Geltendmachung eines Beschwerdepunktes, sondern um die Behauptung von Aufhebungsgründen (vgl. den hg. Beschluss vom , Zl. 2005/17/0173).

Demzufolge war die Beschwerde gemäß § 34 Abs. 1 VwGG wegen des Mangels der Berechtigung zu ihrer Erhebung ohne weiteres Verfahren in nichtöffentlicher Sitzung zurückzuweisen. Wien, am

Zusatzinformationen


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Normen
VwGG §28 Abs1 Z4;
VwGG §41 Abs1;
VwGG §42;
Schlagworte
Beschwerdepunkt Beschwerdebegehren Erklärung und Umfang der
Anfechtung Anfechtungserklärung
ECLI
ECLI:AT:VWGH:2011:2011220093.X00
Datenquelle

Fundstelle(n):
HAAAF-51851