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Pieler (Hrsg)

Praxishandbuch Denkmalschutz

1. Aufl. 2025

ISBN: 978-3-7073-5088-3

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Praxishandbuch Denkmalschutz (1. Auflage)

1. Schutz

Schutz zählt zu den Urbedürfnissen des Menschen. Nach Johann Gottfried Herders bekannter, von Helmuth Plessner und Arnold Gehlen lancierter Definition des Menschen als „Mängelwesen“ ist der Mensch von Natur aus defizitär ausgestattet. Um leben - um überleben - zu können, bedarf der Mensch der Kultur. Kultur ist überlebensnotwendige Kompensation von Mängeln, von „Knappheit“. Schutz ist eine fundamentale Kulturleistung.

Aus dieser elementaren Bedürftigkeit heraus ist der Mensch genötigt, Schutz zu suchen, zu schaffen, zu sichern und zu bieten. Und das bedeutet als zentrale Aufgabe: „Behausungen“ zu errichten. Schutz ist intentional auf Nachhaltigkeit und Dauer angelegt. Immobile Schutzeinrichtungen sind dafür paradigmatisch: ob Höhle oder Urhütte, Burg, Bürger- oder Hochhaus, Gäste- oder Gotteshaus, Katakomben oder Kathedralen, Pyramiden oder Paläste: immer geht es um Schutz und Beschützen der Lebenden (und der Toten), der (Macht-)Verhältnisse und der damit verbundenen Sitten, Bräuche und Traditionen.

In der Verbindung von Schutz und Dauer liegt ein „denkmalhaftes“ Grundelement: von den magisch-mythisch konnotierten Malen der Frühgeschichte über die architektonischen Monumenta...

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