Das österreichische Kartellrecht
5. Aufl. 2024
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S. 35Teil 5 - Ökonomische Aspekte des Kartellrechts
I. Grundsätzliches
Die ökonomische Funktion des Wettbewerbs besteht in der Gewährleistung einer effizienten und an den Konsumentenwünschen orientierten Marktversorgung. Die ökonomische Theorie stellt analytische Instrumente bereit, um die Frage zu beantworten, welche Marktstruktur und welches Marktverhalten Wettbewerb und Effizienz förderlich oder abträglich sind. Während in den Anfängen sowohl des europäischen als auch des österreichischen Wettbewerbsrechts die Rolle der Ökonomie im Hintergrund stand, arbeiten in den Wettbewerbsbehörden mittlerweile zahlreiche Ökonomen, die mit ihren Analysen die rechtliche Beurteilung eines bestimmten Sachverhalts fundieren oder überhaupt erst ermöglichen, so zB in Bereichen der Marktdefinition, der Beurteilung von Marktmacht oder der Analyse bestimmter Verhaltensweisen von Unternehmen hinsichtlich ihrer Auswirkungen im Markt. Ökonomische Ansätze können auch zur Aufdeckung von Kartellen eingesetzt werden. Auch Rechtsberater von Unternehmen ziehen sehr oft ökonomische Experten zur Unterstützung zu.
Nicht damit zu verwechseln ist die in § 20 KartG normierte „wirtschaftliche Betrachtungsweise“. Diese soll ...