Österreichisches Wohnhandbuch 2024
12. Aufl. 2024
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S. 11811. Regionales Frühwarnsystem für Österreich
11.1. Einführung
In den Jahren seit der weltweiten Finanzkrise 2008 gab es einen gewaltigen Immobilienpreisboom in Österreich. Dieser nahm in Wien seinen Ausgang und breitete sich über die Landeshauptstädte auf ganz Österreich aus. Als Grund dafür wird die stark gelockerte Geldpolitik dieser Zeit gesehen: Die Überschussliquidität führte zu einem Anstieg der Vermögenswerte und speziell der Immobilienpreise. Zusätzlich angefacht wurde die Entwicklung durch die offensive Kreditvergabe. Diese Entwicklung beschleunigte sich in der COVID-19-Pandemie weiter, was zunehmend die Befürchtung einer Immobilienpreisblase nährte. Erst ab 2023 wurde die Entwicklung abgeschwächt, was nach vorherrschender Meinung auf das geänderte Zinsumfeld und verschärfte Kreditvergaberichtlinien in Österreich (KIM-V) zurückgeführt wird.
Dass das Platzen einer Immobilienblase verheerende Folgen haben kann, wird klar, wenn man sich die Bedeutung von Immobilien als Vermögens-, Finanzierungs- und Investitionsgegenstand vor Augen führt: Immobilien sind nicht nur mit Abstand die wichtigste Vermögenskomponente von Haushalten, sondern spielen eine bedeutende Rolle für die Bilanze...