Urnik/Fritz-Schmied/Kanduth-Kristen

Steuerwissenschaften und betriebliches Rechnungswesen

1. Aufl. 2009

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Steuerwissenschaften und betriebliches Rechnungswesen (1. Auflage)

Die „außerbetriebliche Vermögenssphäre“ der Kapitalgesellschaft

S. 105I. Ausgangsproblem

Nach § 7 Abs 3 KStG sind bei Kapitalgesellschaften „alle Einkünfte (§ 2 Abs. 3 des Einkommensteuergesetzes 1988) den Einkünften aus Gewerbebetrieb (§ 23 Z 1 des Einkommensteuergesetzes 1988) zuzurechnen“. Im Sinne einer Zurechnungsvorschrift wird somit angeordnet, dass alle steuerbaren Einkünfte den Einkünften aus Gewerbebetrieb zugerechnet und der Gewinnermittlung nach § 5 EStG unterworfen werden. § 7 Abs 3 KStG wirft damit umgekehrt die grundsätzliche Frage auf, ob Kapitalgesellschaften auch eine „außerbetriebliche Vermögenssphäre“ haben können. Wenngleich die grundsätzliche Denkbarkeit einer solchen Vermögenssphäre vor dem Hintergrund einer kausalgenetischen Betrachtung des Betriebsausgabenbegriffes bereits früh bejaht wurde und letztlich auch der Annahme einer Liebhabereifähigkeit von Kapitalgesellschaften zu Grunde liegt, hat gerade die jüngere Rechtsprechung zur außerbetrieblichen Sphäre im Hinblick auf Dienstwohnungen und Wohngebäude von Gesellschafter-Geschäftsführern die Diskussion weiter zugespitzt. Obwohl solcherart kaum Zweifel bestehen dürften, dass Kapitalgesellschaften prinzipiell neben der betrieblichen Sphäre auch einen „außerbetrieblichen“ Bereich haben können, besteht angesichts der heterogenen Fallgr...

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