Steuerwissenschaften und betriebliches Rechnungswesen
1. Aufl. 2009
Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
Finanzierung von Familienunternehmen – eine „andere Welt“?
S. 759I. Einführung
Lange Zeit ist die Finanzierungslehre in deutschsprachigen Ländern einem relativ einheitlichen Kanon gefolgt, der sich sowohl durch zunehmende Angelsächsisierung „als auch durch eine höhere Bedeutung der Kapitalmärkte geändert hat.“ Nun wird tendenziell einem eher quantitativen Zugang oder einer eher dem Ordnungsrahmen (rechtliche und institutionelle Situation) zugewandten Struktur gefolgt. Letzterer Gruppe kann auch der Ansatz zugerechnet werden, die unterschiedliche Bedeutung von Finanzierungsfragen im Zeitablauf des Unternehmens zu betrachten; damit kommt es eher zu einer größeren Bedeutung der Gründungs- und Wachstumsphase, aber auch der jeweils auftretenden spezifischen Fragen in den einzelnen Phasen – wie etwa die Finanzierung von M&A-Aktivitäten. Kaum jedoch widmet man sich in der Lehre – und auch nur eingeschränkt in der Forschung – der Frage der Eigentümerschaften und der dadurch bedingten möglicherweise anderen Lösung von unternehmerischen Finanzierungsfragen. Diese Auseinandersetzung impliziert eine kritische Distanz zur neoklassischen Finanzierungstheorie, da eine solche Auseinandersetzung nur dann d...