Finanzmanagement aktuell
1. Aufl. 2008
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S. 269Über das Geld – das notwendig, aber nicht alles ist
Ferdinand Reisinger
Das Geld, der Geldgebrauch, der Geldverkehr scheinen Alltagswirklichkeiten zu sein, die selbstverständlich zum Leben gehören. Näherhin betrachtet handelt es sich aber um „aufgeladene Wirklichkeiten“; sie bewirken nicht nur, was die Menschen mit ihnen erreichen wollen; sie wirken auch auf die Menschen und ihren Charakter zurück. Wie souverän sind wir im Umgang mit diesen Tauschgütern und -werten? Geld ist also nicht nur ein Thema für Ökonomen, sondern auch für Anthropologen, Kulturtheoretiker und Theologen.
Stichwörter: Aberglaube, Fetisch, Geldwert, Haben und Sein, Habsucht, Haushalten, Herrschaftsmittel, Judenfrage, Kapitalismus, Kulturgeschichte, Magie, Mammon, Markt, Monetarsystem, Mythen, Religion, Tabu, Ware
1 Geld als unumgehbare Wirklichkeit
„Die Phönizier haben das Geld erfunden. Aber warum so wenig?“ Diese so knappe kulturgeschichtliche Diagnose samt verblüffender Anfrage konnte nur einer in den Raum stellen: Johann Nestroy. Das meiste vom unerschöpflichen Phänomen bzw. Problem des „Geldes“ ist damit schon angesprochen …
Diese Formulierung enthält einen Verstehensschlüssel: Es ist die Probl...