HSchG § 4. Verhältnis zu anderen Rechtsvorschriften, zu bestehenden Hinweisgebersystemen und vertraglichen Vereinbarungen, BGBl. I Nr. 6/2023, gültig ab 25.02.2023

1. Hauptstück Allgemeine Bestimmungen

§ 4. Verhältnis zu anderen Rechtsvorschriften, zu bestehenden Hinweisgebersystemen und vertraglichen Vereinbarungen

(1) Dieses Bundesgesetz gilt im Verhältnis zu den im Teil II des Anhangs zur Richtlinie 2019/1937/EU aufgeführten unmittelbar anwendbaren Rechtsakten der Union und den in Z 1 bis 18 genannten Bundesgesetzen für eine Angelegenheit nur insoweit, als die Angelegenheit durch diese Rechtsakte der Union nicht verbindlich geregelt ist oder durch diese Bundesgesetze nicht geregelt ist:

1. Abschlussprüfer-Aufsichtsgesetz, BGBl. I Nr. 83/2016

2. Bankwesengesetz, BGBl. Nr. 532/1993

3. Bilanzbuchhaltungsgesetz 2014, BGBl. I Nr. 191/2013

4. Börsegesetz 2018, BGBl. I Nr. 107/2017

5. Bundeskriminalamt-Gesetz, BGBl. I Nr. 22/2002

6. Disziplinarstatut für Rechtsanwälte und Rechtsanwaltsanwärter, BGBl. Nr. 474/1990

7. Finanzmarkt-Geldwäschegesetz, BGBl. I Nr. 118/2016

8. Gewerbeordnung 1994, BGBl. Nr. 194/1994

9. Investmentfondsgesetz 2011, BGBl. I Nr. 77/2011

10. Kapitalmarktgesetz 2019, BGBl. I Nr. 62/2019

11. Notariatsordnung, RGBl. Nr. 75/1871

12. Rechtsanwaltsordnung, RGBl. Nr. 96/1868

13. PRIIP-Vollzugsgesetz, BGBl. I Nr. 15/2018

14. SFT-Vollzugsgesetz, BGBl. I Nr. 73/2016

15. Versicherungsaufsichtsgesetz 2016, BGBl. I Nr. 34/2015, soweit dieses die Richtlinie 2016/97/EU umsetzt

16. Wertpapieraufsichtsgesetz 2018, BGBl. I Nr. 107/2017

17. Wirtschaftstreuhandberufsgesetz 2017, BGBl. I Nr. 137/2017

18. Zentralverwahrer-Vollzugsgesetz, BGBl. I Nr. 69/2015.

(2) Andere als die in Abs. 1 genannten Rechtsvorschriften zum Verfahren und zum Schutz bei Hinweisen auf Rechtsverletzungen bleiben durch dieses Bundesgesetz insoweit unberührt, als die in ihnen enthaltenen Bestimmungen

1. für Hinweisgeberinnen und Hinweisgeber günstiger sind, wie insbesondere zur Möglichkeit anonymer Hinweise und Wahrung der Anonymität von Hinweisgeberinnen und Hinweisgebern,

2. über den persönlichen oder sachlichen Geltungsbereich der §§ 2 und 3 hinausgehen oder

3. das interne oder externe Hinweisgebersystem, die Betrauung einer bestimmten Stelle mit der Entgegennahme oder Weiterverfolgung von Hinweisen, Folgemaßnahmen oder die sonstige Behandlung von Hinweisen spezifischer regeln, ohne dabei von den Mindestanforderungen dieses Bundesgesetzes abzuweichen.

(3) Bereits eingerichtete oder künftige Hinweisgebersysteme werden durch dieses Bundesgesetz insoweit nicht berührt, als sie eine der Voraussetzungen des Abs. 1 oder 2 erfüllen.

(4) Vertragliche Vereinbarungen oder einseitige Anordnungen sind, insoweit sie von den Vorschriften dieses Bundesgesetzes abweichen, ohne eine der Voraussetzungen des Abs. 1 bis 3 zu erfüllen, rechtsunwirksam.

Datenquelle: RIS — https://www.ris.bka.gv.atGesamte Rechtsvorschrift (RIS)

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