Praxishandbuch Körperschaftsteuer
1. Aufl. 2024
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S. 19022. Beispiele und Lösungen
22.1. Musterbeispiel 1
Frau Hannelore Muster ist zu 100 % an der Muster-GmbH beteiligt. Die Muster-GmbH nimmt im Jahr 2024 eine Ausschüttung iHv 600.000 Euro vor.
Was sind die steuerlichen Folgen dieser offenen Ausschüttung – sowohl aus Sicht der Muster-GmbH als auch bei Frau Hannelore Muster?
Musterlösung zu Beispiel 1
Erläuterung zur Lösung
Bei jedem umfangreichen Beispiel zur Körperschaftsteuer bietet es sich an, für die Lösung zunächst ein Organigramm zu zeichnen.
Bei diesem einfachen Beispiel ist der Ausschüttungsbetrag schon vorgegeben. Es handelt sich bei den 600.000 Euro offenkundig um einen bereits von der Muster GmbH mit Körperschaftsteuer verteuerten Gewinn.
Da Frau Muster die Alleingesellschafterin (100 %) der Muster GmbH ist, erhält sie die gesamte Ausschüttung. Sie wird durch diesen Kapitalertrag reicher. Somit liegen bei Frau Muster Einkünfte aus Kapitalvermögen vor.
Die Muster GmbH wird hingegen durch die Ausschüttung des Gewinns nach Steuern iHv 600.000 Euro ärmer. Dieses Ärmerwerden ist aber aufgrund des § 8 Abs 2 KStG bei der Muster GmbH steuerneutral und kann nicht bei der Berechnung der Steuerlast (= KöSt) berücksichtigt werden.
Weiters ist zu beachten: Grun...