Handbuch Verrechnungspreise
2. Aufl. 2012
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S. 9231. Einleitung
„Transfer pricing is not an exact science“. Diese Aussage findet sich an vielerlei Stellen der OECD-Verrechnungspreisgrundsätze. Die Bestimmung des fremdvergleichskonformen Verrechnungspreises erfordert Urteilsvermögen aufseiten der Unternehmen sowie aufseiten der Finanzverwaltungen. Dabei ist es nicht immer möglich, den einzig richtigen fremdvergleichskonformen Verrechnungspreis zu ermitteln, da der richtige Preis in manchen Fällen innerhalb einer Bandbreite fremdvergleichskonformer Preise zu schätzen ist.
Da sich Verrechnungspreisfragen primär nur bei grenzüberschreitenden Steuerfällen stellen, tritt diesen Unsicherheiten der weitere Faktor der Bilateralität hinzu. Denn für die Anerkennung eines Verrechnungspreises bedarf es letzten Endes der einhelligen Beurteilung zweier oder mehrerer Finanzverwaltungen.
Die Verrechnungspreispraxis ist daher grundsätzlich in nicht unerheblich finanziellem Ausmaß teils über Jahre hinweg mit Rechtsunsicherheiten konfrontiert. Ein wesentliches Interesse liegt somit in der Beseitigung dieser Rechtsunsicherheiten und in der Schaffung von Planungssicherheit. Um diesem Bedürfnis Rechnung zu tragen besteht in Österreich für Verrechnungsprei...