Handbuch Verrechnungspreise
2. Aufl. 2012
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S. 18 1. Einleitung
Von Seiten der Finanzbehörden werden Verrechnungspreise vielfach als Instrument zur Steuergestaltung und damit primär als Mittel zur Steuervermeidung bzw Senkung der Konzernsteuerquote betrachtet. Zur Untermauerung dieser Behauptung werden in diesem Zusammenhang oft „Rekord“-Vergleiche mit den US-Steuerbehörden wie zB: GlaxoSmithCline, DHL und Nortel angeführt. Unseres Erachtens handelt es sich hierbei aber lediglich um Einzelfälle. Weiters steht oftmals nur die schiere Höhe der Vergleichsumme im Vordergrund; die tatsächlichen Hintergründe bzw detaillierten rechtlichen bzw faktischen Gegebenheiten sind oft nicht öffentlich zugänglich, sodass fraglich ist, ob es sich tatsächlich um missbräuchliche Gestaltungen handelt.
In Steuerabteilungen global agierender Industriekonzerne stellen Verrechnungspreise mittlerweile sicherlich eines der wichtigsten Themen dar. Allerdings steht hier vielfach nicht die Steuergestaltung bzw Steuervermeidung im Vordergrund. In der täglichen Praxis geht es in diesem Zusammenhang vielmehr um die korrekte Erfüllung von Dokumentationsanforderungen und damit in erster Linie um die Risikovermeidung bzw -reduzierung. Dadurch sollen für den Konzern n...