Wirtschaftsprüfer-Jahrbuch 2012
1. Aufl. 2012
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S. 97Enforcement von IFRS-Abschlüssen: Europäische Entwicklungen, deutsche Erfahrungen und Status quo in Österreich
Berger/Kandler/Groß
S. 991. Einleitung
Die Rechnungslegungsdurchsetzung (engl. Accounting Enforcement) rückt immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit, seitdem kapitalmarktorientierte Unternehmen der Europäischen Union (EU) verpflichtend konsolidierte Abschlüsse nach International Financial Reporting Standards (IFRS), die zuvor von der Europäischen Kommission anerkannt wurden, veröffentlichen müssen. Dies liegt vor allem daran, dass Ergebnisse aus dem Prozess der Rechnungslegung nicht nur von den Standards selbst, sondern auch von institutionellen Gegebenheiten abhängen. Folglich führt die Anwendung von IFRS in verschiedenen Ländern nur dann zu vergleichbaren Rechnungslegungsgrößen, wenn auch die institutionelle Einbettung der Unternehmen vergleichbar ist. Institutionelle Features, die in diesem Zusammenhang relevant sein können, sind bspw. das Standing der Wirtschaftsprüfung, etwaige jurisdiktionsindividuelle Regulierungen, Anreize für Manager, Beteiligungsverhältnisse in Unternehmen und die Durchsetzung von Rechnungslegung, der in diesem Beitrag Beachtung geschenkt wird.
Da die Entscheidungsrelevanz von Abschlüssen, die vom International Accounting Standards Board (IASB), also jener Organisation, die für die IFRS verantwortlich ist, im IFRS-Rahmenkonzept als Zielsetzung von Abschlüssen verankert wurde,