Umsatzsteuer am Puls der Zeit
1. Aufl. 2020
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S. 70Das Wohnungseigentumsrecht bringt nicht nur im Zivilrecht eine Fülle von schwierig zu lösenden Problemen, vielmehr auch im Steuerrecht, ua im Zusammenhang mit der unternehmerischen Nutzung oder im Übertragungsfalle. Schon bei der Begründung von Wohnungseigentum stellen sich die ersten umsatzsteuerrechtlichen Fragen. Nachfolgend beleuchten die Autoren die Rechtsfolgen von häufig diskutierten und praxisrelevanten Problemfeldern sowohl für die Eigentümergemeinschaft als auch für den einzelnen Wohnungseigentümer.
Gemäß § 2 Abs 1 letzter Satz UStG ist eine Wohnungseigentumsgemeinschaft „Unternehmer“ im Sinne des Umsatzsteuerrechts, auch wenn sie nur die anteiligen Kosten der einzelnen Wohnungseigentümer einhebt und nur gegenüber ihren Mitgliedern tätig wird. Dies ist explizit auch in den Liebhabereirichtlinien festgehalten:
Wohnungseigentumsgemeinschaften kommt Unternehmereigenschaft zu, weil sie einerseits im eigenen Namen nach außen auftreten, Leistungen in Auftrag geben und bezahlen und andererseits dadurch nachhaltig zur Erzielung von Einnahmen tätig werden, dass sie von den einzelnen Mit- und Wohnungseigentümern den auf sie entfallenden Anteil an den Kosten erheben. Gemäß § 6 LVO kann in...