Analyse und Fortentwicklung im Arbeits-, Sozial- und Zivilrecht
1. Aufl. 2010
Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
S. 782Martin Binder, dem ich seit vielen Jahrzehnten in freundschaftlicher Kollegialität verbunden bin, hat sich im Laufe seines wissenschaftlichen Wirkens mit einer Vielzahl unterschiedlichster Fragen des Arbeits-, Sozial- und Zivilrechts auseinandergesetzt, so dass er mit Fug und Recht zu jenen heute leider immer seltener werdenden Rechtswissenschaftern zählt, die man getrost „Universaljuristen“ nennen darf. So hat sich Martin Binder im Rahmen seiner Mitarbeit am von Michael Schwimann herausgegebenen ABGB-Praxiskommentar unter anderem auch mit dem Institut der Verkürzung über die Hälfte beschäftigt. Dies lässt mich hoffen, dass ihn die folgenden Zeilen zu einem einschlägigen Fragenkreis interessieren könnten.
I. Problemstellung
In Gesellschaftsverträgen finden sich immer wieder Aufgriffsrechte auf Gesellschaftsanteile ausscheidender Gesellschafter. Meist wird zugleich vereinbart, auf welche Weise die Anteile zu entgelten sind. Dabei wählen die Vertragsparteien aus den zahlreichen Methoden der Unternehmensbewertung idR eine aus, die den Aufgriffsberechtigten wirtschaftlich weniger belastet. Die Palette reicht von Aufgriffen zum Buchwert bis hin zu diversen Substanzwertberechnungen; seltener w...