Risikosteuerung in der Industrie

S. VVorwort

Viele Unternehmen erzielen ihre Wertschöpfung überwiegend in Projekten. In einem dynamischen Marktumfeld gewinnen Projekte als Organisationsform eine immer höhere Bedeutung, weil sie einfacher zu steuern und leichter auf geänderte Anforderungen und Rahmenbedingungen anzupassen sind. Flexible und von Selbstorganisation geprägte Projekte benötigen eine dementsprechend „agil“ ausgestaltete Unternehmensorganisation und ‑steuerung, deren grundlegende Norm die Veränderung ist. Das Risikomanagement spielt dabei eine zentrale Rolle, indem es auf allen Unternehmensebenen Impulse für die aktive Wahrnehmung, das gezielte Eingehen oder das Vermeiden von Risiken und Chancen generiert.

Dem systemischen Charakter des Risikomanagements muss in besonderer Weise Rechnung getragen werden. Die Akteure im Risikomanagement handeln und interagieren auf der Grundlage von bestimmen Zielen, Werten, Prinzipien und Regeln. Sie bringen einen unternehmerischen Diskurs hervor, der spezifische Aspekte der Wirklichkeit erfasst bzw. konstruiert und der anschlussfähig sein muss. Sie schaffen Informationen, die für andere Akteure (in anderen Systemen) Relevanz besitzen, von ihnen verwendet, transformiert und re...