Reform der Rechnungslegung in Österreich
1. Aufl. 2015
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I. S. 58Einleitung und Kurzüberblick
Das für nach dem beginnende Geschäftsjahre erstmals anwendbare Rechnungslegungs-Änderungsgesetz 2014(RÄG 2014) ordnet die Ermittlung und Bilanzierung von latenten Steuern sowie die damit verbundenen Anhangangaben gänzlich neu. Im Mittelpunkt steht die konzeptionelle Neuausrichtung der Ermittlung des Steuerabgrenzungsbetrages und die damit verbundene Abkehr vom GuV-orientierten timing concept, das seit der Einführung von Vorschriften zur Bilanzierung latenter Steuern durch das EU-GesRÄG als konzeptionelle Grundlage diente, und die Hinwendung zum international mittlerweile weit verbreiteten bilanzorientierten temporary concept. Neben der konzeptionellen Neuausrichtung der Ermittlung des bilanziell zu erfassenden Steuerabgrenzungsbetrages werden die bilanzielle Erfassung und die Form des Ausweises (aktivseitiger Sonderposten eigener Art) neu geregelt, Klarstellungen zu Abzinsung, Steuersatz und Saldierung getroffen und die Ausschüttungssperre und die Anhangangaben novelliert. Aus den Erläuterungen zum RÄG 2014 wird deutlich, dass der Gesetzgeber in einigen Fragen ausdrücklich auch auf IAS 12 Bezug genommen hat, und IAS 12 für die Interpretatio...