Rechtsökonomie der Verträge
1. Aufl. 2019
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S. 106VIII. Einige weiterführende und kritische Betrachtungen
A. Anmerkungen zu den Auswirkungen der neuen, verhaltensbasierten Rechtsökonomik auf die ökonomische Analyse des Vertragsrechts
Die Entwicklung des neuen, verhaltensbasierten Forschungsansatzes hat mittlerweile die Dynamik erreicht, dass er nicht übergangen werden darf, auch wenn die konkreten Anwendungsmöglichkeiten im Vertragsrecht noch überschaubar sind. Um jedoch das Potential dieses Ansatzes besser einzuschätzen, sollen die Unterschiede zwischen „behavioral law and economics“ und dem typischen „neoklassischen“ Ansatz zur Modellierung des menschlichen Verhaltens aufgezeigt werden:
Der traditionelle neoklassische Ansatz ist dadurch gekennzeichnet, dass Menschen eine konsistente und unveränderliche Ordnung ihrer Präferenzen unterstellt wird, welchen sie unter gegebenen Randbedingungen, wie dem verfügbaren Budget, den Güterpreisen oder auch zeitlichen Beschränkungen, bestmöglich zu folgen suchen. Das Wissen um die Präferenzen ist annahmegemäß tatsächlich gegeben. Diesbezüglich gibt es im einfachsten Fall auch keine Informationsmängel. Trotzdem wurde versucht, das Zugeständnis an die Realität zu machen, dass die „richtigen“ Infor...