Die Personengesellschaft im Unternehmens- und Steuerrecht
1. Aufl. 2013
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S. 831. Einleitung
1.1. Problemhintergrund
In Literatur und Praxis wird vielfach moniert, die Bewertung von Personengesellschaften stelle den Gutachter „vor besondere Aufgaben“. Der folgende Beitrag widmet sich den Problemfeldern, die bei der Bewertung von Personengesellschaften in Theorie und Praxis diskutiert werden.
Gemäß KFS/BW 1 Tz 9 ergibt sich der Unternehmenswert – unter der Voraussetzung ausschließlich finanzieller Ziele – aus dem Barwert der mit dem Eigentum am Unternehmen verbundenen Nettozuflüsse an die Unternehmenseigner (Nettoeinnahmen der Unternehmenseigner), die aus der Fortführung des Unternehmens und aus der Veräußerung etwaigen nicht betriebsnotwendigen Vermögens erzielt werden (Zukunftserfolgswert). Die Berechnung des Barwerts erfolgt mit jenem Kapitalisierungszinssatz, der der Rendite einer adäquaten Alternativanlage entspricht. Dieser Grundsatz gilt für alle Unternehmen – KFS/BW 1 unterscheidet hierbei nicht zwischen Personen- oder Kapitalgesellschaften, großen oder kleinen Unternehmen.
Eine typischerweise größere Entfernung von Annahmen des vollkommenen Kapitalmarkts sowie die höhere Personenbezogenheit bei Personengesellschaften im Vergleich zu Kapitalgesellschaften ...