Mehrwertsteuerbetrugsbekämpfung in der EU
1. Aufl. 2020
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S. 353F. Zusammenfassung der Ergebnisse
Die Dissertation analysierte das gegenwärtige Mehrwertsteuerbetrugsproblem und setzte sich mit der Wirksamkeit zweier aktueller europäischer Initiativen zur Sicherung des Mehrwertsteueraufkommens auseinander. Zu diesem Zweck war es notwendig, die Reformbedürftigkeit des Mehrwertsteuersystems herauszuarbeiten und die Formen des Mehrwertsteuerbetrugs zu verstehen. Teil C und D analysierten daher konzeptionell bedingte Mehrwertsteuerausfälle und die Wirksamkeit bisher bestehender gesetzgeberischer Maßnahmen. Die historische Entwicklung der Mehrwertsteuer – über die Betrugsbekämpfung hinaus – sollte deutlich machen, dass die Schaffung eines betrugsresistenten europäischen Mehrwertsteuersystems seit jeher eine bedeutende Rolle in der EU gespielt hat. Die Dissertation wird komplettiert durch die kritische Analyse aktueller Betrugsbekämpfungsinitiativen auf Unionsebene sowie eines eigenen Ansatzes zur Betrugsbekämpfung in Kapitel E.4.
Konzeptionell bedingte Mehrwertsteuerausfälle
Mehrwertsteuerbetrug ist bedingt durch seine Wesensart schwierig zu beziffern. Schätzungen zufolge beträgt der Mehrwertsteuerausfall in der gesamten Union rund 150 Mrd Euro, wobei rund ein Drittel auf betrugsbedingte Ausfälle zurückgeführt wird.