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Michael Gruber

Leerverkäufe

1. Aufl. 2014

ISBN: 978-3-7073-3068-7

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Dokumentvorschau
Leerverkäufe (1. Auflage)

S. 1I. Einführung

A. Krise und Regulation: Zur Entstehungsgeschichte der EU-Leerverkaufs-Verordnung

In der globalen Finanzkrise gerieten Leerverkäufe rasch in den Verdacht, gleichsam als Brandbeschleuniger zu wirken. Es gab Bedenken, dass Leerverkäufe in Zeiten beträchtlicher finanzieller Instabilität die Abwärtsspirale der Aktienkurse verstärken könnten. Insbesondere sah man diese Gefahr bei Finanztiteln, wodurch schließlich die Lebensfähigkeit der Finanzinstitute bedroht würde und systemische Risiken entstehen könnten. Schon an dieser Stelle ist aber klarzustellen: Die beschriebene Risikolage kann tatsächlich entstehen, ist dann aber idR auf ungedeckte Leerverkäufe zurückzuführen. Diese gelten mitunter als Faktor, durch den das potenzielle Risiko steigt, dass Abwicklungen scheitern und Marktvolatilität entsteht.

Leerverkäufe haben vor allem am Aktienmarkt eine auch quantitativ erhebliche Bedeutung: US-amerikanische Studien schätzten (2008–2010) das Ausmaß von Leerverkäufen auf 15–30% des Handelsvolumens in Aktien, bei Finanzinstituten sollen sie sogar zeitweise mehr als 40% ausgemacht haben. Für die europäischen Märkte gibt es keine verlässlichen Zahlen, sie dürften aber niedriger sein...

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