Praxishandbuch Hypothekar- und Immobilienkreditgesetz | HIKrG
1. Aufl. 2019
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S. 1015. Schlussbetrachtung
Mit dem HIKrG hat die österreichische Gesetzgebung die zivilrechtlichen Regelungen der EU-RL 2014/17/EU am in nationales Recht umgesetzt. Viele Inhalte konnten dabei aus dem Verbraucherkreditgesetz (VKrG) übernommen werden. Dieses diente in Österreich bereits seit einigen Jahren auch als Regulativ für Immobilien- und Hypothekarkredite. Allerdings erwies sich das VKrG nicht in allen Punkten mit der neuen EU-RL vereinbar. Diese rechtliche Lücke schloss man daraufhin mit einer eigenen Rechtsvorschrift, dem HIKrG. Es regelt nicht nur Immobilienkredite, sondern auch alle hypothekarisch besicherten Darlehensverträge. Darunter können unter Umständen auch Finanzierungen für Konsumgüter und sonstige Gegenstände des täglichen Bedarfs fallen.
Das HIKrG beinhaltet eine ganze Reihe neuer Bestimmungen zum Schutz des Verbrauchers. Diese wurden im Verhältnis zum VKrG größtenteils nochmals erweitert. Damit verbunden sind umfangreiche Aufklärungs- und Informationspflichten des Kreditgebers und des Vermittlers. Im Wesentlichen beinhaltet das HIKrG aber zwei zentrale Neuerungen.
Der erste Aspekt bezieht sich auf die Kreditwürdigkeitsprüfung des Verbrauchers. Seine Leistungsfähigkeit steht im Mittelpunkt. Der Kons...