Haftungsfragen beim Einsatz künstlicher Intelligenz
1. Aufl. 2020
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S. 991. Einleitung
KI-Systeme streben im Zuge ihrer Datenverarbeitung maximalen Informationsgewinn an. Im Vergleich zu bisherigen Technologien arbeiten sie mit Hilfe von Methoden wie Machine-Learning und unter Heranziehung von Big Data noch schneller und effektiver. Es ergibt sich dadurch ein gesteigerter Komplexitätslevel des Datenverarbeitungsprozesses. Sofern von der Verarbeitung auch Daten betroffen sind, die Rückschlüsse auf natürliche Personen ermöglichen, bedarf die Schnittstelle Datenschutz und KI jedenfalls einer genaueren Betrachtung.
Es handelt sich bei KI-Verarbeitungen keineswegs um Science-Fiction, die Verarbeitungsergebnisse der KI sind theoretisch – wenn auch unter sehr hohem Leistungsaufwand – mathematisch nachvollziehbar. Problematisch wird es, sobald Daten in einer Menge anfallen, die nur mehr von KI-Systemen selbst oder gar nicht mehr abzuarbeiten und die Entscheidungen der KI deshalb nicht mehr praktisch nachzurechnen und somit nicht mehr erklärbar sind. In der technischen Lit bezeichnet man diesen Zustand der Intransparenz als „Black-Box-KI“.
Aus der Datenverarbeitung im Rahmen von KI-Anwendungen resultiert somit jedenfalls auch ein erhöhtes Risiko für Betroffene, der...