Die Ärzte-Gruppenpraxis

S. 133Teil 3

Steuerrecht

Petra Hübner-Schwarzinger

I. Allgemeine Ausführungen zu ärztlichen Ordinationsbetrieben aus steuerlicher Sicht

Jahrzehnte (oder möglicherweise sogar Jahrhunderte) lang war das Tätigwerden des Arztes nur in der Rechtsform eines Einzelunternehmens möglich. Das wirtschaftliche Umfeld hat auch im Rahmen der Ärzteschaft einen Wandel bewirkt und damit eine Öffnung und Vielfalt in der Rechtsformwahl. Somit stehen für ärztliche Betriebe grundsätzlich folgende Rechtsformen zur Auswahl:

• Einzelunternehmen

• Personengesellschaft:

  –

  Gesellschaft nach bürgerlichem Recht (GesbR)

  –

  Offene Gesellschaft (OG)

• Kapitalgesellschaft:

  –

  Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)

• andere Körperschaften, zB Vereine.

Obwohl es in anderen Rechtsgebieten Vorgaben hinsichtlich der Wahl der Rechtsform für Ärzte bzw Ärztegemeinschaften gibt (zB darf eine Gruppenpraxis nur als OG oder GmbH geführt werden), ist aus steuerlicher Sicht die Unterscheidung, ob von einer Gruppenpraxis, von einem Ambulatorium, einer Gemeinschaftspraxis oder der neuen Form der PVE gesprochen wird, nicht von Bedeutung. Es ist auch nicht maßgeblich, ob ein Kassenvertrag besteht oder ob einen solchen der Arzt als natürliche Person oder die G...