Grenzüberschreitende Beteiligungserträge
1. Aufl. 2011
Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
S. 121Nachweis der ausländischen Vorbelastung bei Portfoliobeteiligungen
I. Ausgangslage
Bei Portfoliobeteiligungen an Körperschaften, die in einem anderen EU-Mitgliedstaat oder in EWR-Staaten mit umfassender Amts- und Vollstreckungshilfe (dzt Norwegen) ansässig sind, greift gemäß § 10 Abs 5 KStG abweichend von § 10 Abs 1 Z 5 und 6 KStG dann ein Besteuerungsvorbehalt mit der Konsequenz der Besteuerung laufender Beteiligungserträge in Österreich, wenn eines der folgenden Kritierien erfüllt wird:
Die ausländische Körperschaft unterliegt im Ausland tatsächlich direkt oder indirekt keiner der österreichischen Körperschaftsteuer vergleichbaren Steuer;
die Gewinne der ausländischen Körperschaft unterliegen im Ausland einer der österreichischen Körperschaft vergleichbaren Steuer, deren anzuwendenderS. 122 Steuersatz aber mehr als zehn Prozentpunkte niedriger als die österreichische Körperschaftsteuer ist;
die ausländische Körperschaft ist im Ausland Gegenstand einer umfassenden persönlichen oder sachlichen Befreiung, wobei eine dem § 10 Abs 1 und 3 KStG entsprechende Befreiung unbeachtlich bleibt.
Die Anwendung der Befreiungsmethode steht somit unter der Voraussetzung des Nichterfüllens der obigen Kriterien („bedingte Befreiungsmethode“).