Finanzmathematik für Nicht-Mathematiker
1. Aufl. 2021
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S. 507. Bindungsdauer
Wählt ein Anleger eine Anlageform aus, so interessiert ihn ua, wann er sein Kapital wieder zurückerhält, dh, wie lange es wirklich gebunden ist. Dies ist wichtig, um etwa …
das Risiko von „Veränderungen“ der Veranlagung einzuschätzen:
So kann etwa eine langfristige Anleihe eher ein Bonitätsrisiko des Emittenten in der Zukunft aufweisen als eine kurzfristige(re).
die Laufzeit der Veranlagung mit der eigenen gewünschten Veranlagungsdauer zu vergleichen:
So kann etwa der notwendig gewordene vorzeitige Verkauf einer Anleihe mit einem Kursverlust verbunden sein. Eine „fristenkonforme“ Veranlagung im Gleichklang mit der eigenen Wunsch-Veranlagungsdauer schützt in so einem Fall vor Kursverlusten.
Welche Kennzahlen stehen nun zur Verfügung, um die Bindungsdauer bestimmen zu können?
7.1. Ursprungslaufzeit
Sie umfasst den Zeitraum vom Emissionsdatum bzw von der ursprünglichen Kapitalaufnahme an bis zur planmäßigen Rückzahlung.
7.2. Restlaufzeit
Sie umfasst den Zeitraum vom aktuellen Zeitpunkt (heute) an bis zur planmäßigen Rückzahlung.
Restlaufzeit und Ursprungslaufzeit stimmen nur zum Emissionszeitpunkt überein, danach ist die Restlaufzeit immer kleiner als die Ursprungslaufzeit.