Englisch-deutschsprachige Familienrichterkonferenzen
1. Aufl. 2020
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S. 55Ein „Spion“ wird überzeugt
Werner Schütz
Vor meinem Ruhestand war ich Leiter der internationalen Familienrechtsabteilung des österreichischen Bundesministeriums für Justiz. In dieser Funktion nahm ich an den Arbeiten der HIPRK, des Europarats und der EU teil. Ich hatte auch Einzelfälle zu bearbeiten, etwa nach dem HKÜ 1980.
Eines Tages im Jahr 2002 informierte mich mein Sektionschef über einen Brief des deutschen Justizministeriums, der 1997 etablierten englisch-deutschen Richterkonferenz (wie sie damals hieß) beizutreten. Er war etwas zurückhaltend wegen der nicht bloß finanziellen Belastung, die mit einem solchen Beitritt verbunden ist; er zweifelte am Zusatznutzen einer Mitgliedschaft Österreichs in der Konferenz. Die salomonische Lösung war, dass ich an der nächsten Konferenz in Trier im September 2002 teilnehmen und weitere Informationen über die Aktivitäten der Konferenz sammeln sollte.
Trier 2002
So kam ich zur 4. Konferenz in Trier, die im September 2002 im Gebäude der deutschen Richterakademie abgehalten wurde, als Quasi-Spion, der weitere Informationen sammeln sollte. Mit großem Interesse nahm ich an der Arbeit und den Diskussionen teil. Die Diskussionen förderten das Verständ...