Compliance im Finanzdienstleistungsbereich
1. Aufl. 2010
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S. 206 Der Standard Compliance Code 2008 der österreichischen Kreditwirtschaft Eine zusammenfassende Darstellung
Otto Lucius
Die vor allem als Folge der jüngsten Finanzkrise zunehmende Regulierungsdichte läßt nur mehr wenig Platz für Werke der Selbstregulierung. Umso erfreulicher ist es, daß in Österreich eine wichtige Selbstregulierungsmaßnahme der Kreditwirtschaft bis heute unangefochten geblieben ist: Der Standard Compliance Code der österreichischen Kreditwirtschaft. Was in den Jahren 1992/93 als knapp gefaßtes Werk seinen Ausgang genommen hat, ist nun – unter Berücksichtigung aller gesetzlichen Änderungen und Vorgaben – zu einem siebenteiligen Werk angewachsen. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß der sog SCC den Staus eines Handelsbrauchs erlangt hat. Der folgende Beitrag beschreibt die Genesis des SCC und gibt eine umfassende Darstellung aller Teile des SCC.
Stichwörter: Compliance, Finanzmarktaufsicht, Geschäfte in Finanzinstrumenten, Kapitalmarktrecht, Kreditinstitute, Selbstregulierung.
1. Entstehungsgeschichte
1989 hatte der Europäische Gesetzgeber die sog Insiderrichtlinie erlassen [1]. Definiert wurden darin erstmals auf gesamteuropäischer Ebene die Insiderinformation und...