Anti-BEPS-Richtlinie: Konzernsteuerrecht im Umbruch?
1. Aufl. 2017
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Ein Paradigmenwechsel für das österreichische Steuerrecht
S. 42Die „Anti-BEPS-RL“ verpflichtet in Art 4 Österreich dazu, eine „Zinsschranke“ umzusetzen und damit den Zinsabzug im Körperschaftsteuerrecht grundlegend neu zu regeln. Ein Betriebsausgabenabzug soll (mit bestimmten Ausnahmen) zukünftig insoweit ausgeschlossen sein, als die „überschüssigen Fremdkapitalkosten“ 30 % des steuerlichen EBITDA übersteigen.
Die Übernahme des in Art 4 Anti-BEPS-RL vorgegebenen, sehr weitreichenden Zinsabzugsverbotes wird zu einem Paradigmenwechsel im österreichischen Steuerrecht führen. Allerdings dürfte Österreich noch Zeit haben (eventuell bis zum ), diese europarechtliche Vorgabe in das nationale Recht umzusetzen.
Im folgenden Beitrag soll Art 4 Anti-BEPS-RL in den Grundzügen vorgestellt und einer rechtspolitischen Kritik aus österreichischer Sicht unterzogen werden.
Auf Grund der Komplexität der Zinsschranke sollte der österreichische Gesetzgeber den Handlungsspielraum, den die Anti-BEPS-RL – sowohl zeitlich als auch inhaltlich – einräumt, im vollen Umfang ausnützen.
Potentiell betroffene Unternehmen sind gut beraten, die Auswirkungen der absehbaren Neuregelung schon jetzt (zB bei Aufnahm...