Jahresabschlussanalyse kompakt
1. Aufl. 2019
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S. 152. Rating
2.1. Einführung
In der Bankpraxis ist die Jahresabschlussanalyse von großer Bedeutung für die Erstellung des Ratings. Unter einem Rating (engl „to rate“ – einschätzen, bewerten) versteht man die „Meinung […] bezüglich der Fähigkeit und rechtlichen Verpflichtung eines Schuldners, seinen Zins- und Tilgungsverpflichtungen termingerecht und vollständig nachzukommen.“ (Fischer/Holzkämpfer, 2004, 919). Ein Rating stellt dementsprechend ein Bonitätsurteil („Benotung“) dar, das üblicherweise von einer kreditgebenden Bank (bankinternes Rating) oder von eigenen Unternehmen, den Ratingagenturen, (externes Rating) abgegeben wird. Rating bezeichnet dabei sowohl den Prozess der Bonitätsbeurteilung als auch dessen Ergebnis.
Die beurteilten Schuldner werden nach ihrer Bonität in einzelne Ratingklassen eingeteilt, die mit spezifischen Ratingsymbolen (Buchstaben- und/oder Ziffernkombinationen) gekennzeichnet sind. Jede Ratingklasse deckt dabei eine bestimmte Bandbreite von Ausfallwahrscheinlichkeiten ab. Unter Ausfallwahrscheinlichkeit („Probability of Default“) versteht man die Gefahr, dass innerhalb eines bestimmten Zeitraums (beispielsweise innerhalb eines Jahres) ein Ausfall („Default“) d...