Crowdfunding und Crowdinvesting
1. Aufl. 2019
Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
S. 523. Rechtsgrundlagen für Crowdinvesting in Deutschland
3.1. Einleitung
Am hat der Deutsche Bundestag das sogenannte Kleinanlegerschutzgesetz beschlossen, welches insbesondere die Crowdfinanzierung in Deutschland und die dadurch vertriebenen Anlagen regeln sollte. Damit wollte der deutsche Gesetzgeber dem sogenannten „grauen Kapitalmarkt“ weitestgehend einen Riegel vorschieben und die bis dahin noch bestehenden Umgehungsstrukturen erfassen. Sämtliche Anlageformen sollten dadurch entweder durch das Gesetz über das Kreditwesen („KWG“), das Kapitalanlagengesetzbuch sowie das Wertpapierprospektgesetz beziehungsweise das Vermögensanlagengesetz („VermAnlG“) reguliert werden.
Einer der Hauptauslöser für die strikte Reaktion des Gesetzgebers war die Anfang 2014 angemeldete Insolvenz des Windanlagenbetreibers Prokon. Prokon hatte in den Jahren 2005 bis 2013 in mehreren Tranchen Genussrechte an Objektgesellschaften (Windpark, Bio-Masse etc) begeben. Mehr als 75.000 Anleger erwarben diese Genussrechte, wobei das Emissionsvolumen ca 1,4 Milliarden € erreichte. Am Ende verloren die Anleger etwa 40 Prozent ihrer Investitionen. Der Vorwurf an Prokon lautete dabei insbesondere, dass mittels ei...