Praxishandbuch Whistleblowing
1. Aufl. 2024
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S. 11. Einführung Whistleblowing
Whistleblowing als solches bedeutet – kurz gefasst – das Melden von Missständen oder Rechtsverstößen in Unternehmen und/oder generell im öffentlichen Interesse. Es ist ein besonders wichtiges und effektives Instrument zur Förderung von Transparenz, Rechenschaftspflicht und Integrität.
Whistleblower können dazu beitragen, Korruption, Betrug, Umweltverschmutzung, Gesundheits- und Sicherheitsrisiken, Menschenrechtsverletzungen oder andere Gefahren für die Gesellschaft aufzudecken und zu verhindern. Zeitgleich sind Whistleblower jedoch – vor allem bei der Meldung von Verstößen in ihrem beruflichen Umfeld – mit erheblichen Risiken und möglichen Repressalien konfrontiert, wie Diskriminierung, Mobbing, Kündigung, Rufschädigung, rechtlichen Sanktionen oder sogar Gewalt.
Um Whistleblower besser zu schützen und zu ermutigen, verabschiedete die Europäische Union im Dezember 2019 die Whistleblowing-Richtlinie („WB-RL“). Die WB-RL verpflichtete alle EU-Mitgliedstaaten bis zum zur Umsetzung der WB-RL in die entsprechenden nationalen Gesetze, die die folgenden Mindestanforderungen erfüllen sollten:
Die Schaffung von sicheren und vertraulichen Kanälen für die in...