Michael (Hrsg.) Lang/Christof Strasser

Die Auslegung von Quellenstaatsregelungen in Doppelbesteuerungsabkommen

1. Aufl. 2005

Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
Die Auslegung von Quellenstaatsregelungen in Doppelbesteuerungsabkommen (1. Auflage)

B. Welteinkommens- und Quellenbesteuerung

Die Kriterien, nach denen die Steuern vom Einkommen und Vermögen unter den Staaten aufgeteilt werden sollen, werden von Ökonomen und Juristen seitS. 20 langem kontrovers diskutiert. Im Grundsatz sind dabei zwei Ansätze zu unterscheiden:

Zum einen erklären Vertreter des Welteinkommensprinzips, dass jeder Staat legitimiert sei, die in ihm ansässigen natürlichen und juristischen Personen mit ihrem gesamten Welteinkommen zur Besteuerung heranzuziehen. Demnach komme es nicht darauf an, dass etwa die „Quelle“ der Einkünfte im Inland belegen sei; es genüge für das Besteuerungsrecht vielmehr die Ansässigkeit der die Einkünfte beziehenden Person. Steuertatbestände müssten also keineswegs auf inländische Sachverhalte beschränkt werden. Im Gegenteil, vor allem volkswirtschaftliche Argumente sprächen gerade für ihre Ausdehnung auch auf im Ausland erzielte Einkünfte. Eine Besteuerung aufgrund der Staatsbürgerschaft, des Wohnsitzes oder eines ähnlichen Merkmales entspricht einer Art der wirtschaftlichen Zugehörigkeit des Steuerzahlers.

Zum anderen wird im Sinne des Quellenprinzips vertreten, dass der Besteuerung „aus inländischen Quellen stammender“ Einkünfte de...

Daten werden geladen...