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Susanne Kalss/Nikolaus Adensamer/Janine Oelkers/Anna Katharina Zechner

Unternehmenssanierung zwischen Gesellschafts- und Insolvenzrecht

1. Aufl. 2006

ISBN: 978-3-7073-0924-9

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Dokumentvorschau
Unternehmenssanierung zwischen Gesellschafts- und Insolvenzrecht (1. Auflage)

S. 25I. Unternehmenskrise und Anreizverzerrung

A. Allgemeines

In der Krise des Unternehmens verliert das eingesetzte Risikokapital seine verhaltenssteuernde Wirkung. Die Anteilseigner werden dieses regelmäßig – so wie ihr unternehmensspezifisches Humankapital – bereits abgeschrieben haben und als „verlorene Kosten“ betrachten, die allenfalls noch durch eine beträchtliche Risikoerhöhung zu retten wären. Diese Risikoerhöhung läuft jedoch auf dem Rücken der Gläubiger, die zwar – als wirtschaftliche Eigentümer des Unternehmens – das Risiko eines Misserfolgs tragen, am etwaigen Erfolg jedoch kaum, bzw in untergeordneter Stellung, partizipieren. An die Gesellschaft gerichtete Haftungsansprüche gehen ins Leere, da die Anteilseigner aufgrund der beschränkten Haftung gegen die Haftungsfolgen immun sind. Sie profitieren von Gewinnen, müssen die Verluste aber nur zum Teil tragen. Das führt nicht nur zum Eingehen zu hoher Risken, sondern im Extremfall sogar zur Durchführung von Projekten mit negativem Erwartungswert (gambling for resurrection).

Ähnliches gilt auch für die organschaftlichen Vertreter insolventer Gesellschaften (Vorstand, Geschäftsführer), soweit diese nicht ohnehin auch – als geschäfts...

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