Unternehmenssanierung zwischen Gesellschafts- und Insolvenzrecht
1. Aufl. 2006
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S. 5Vorwort
Nach einer Studie des Verbands der Vereine Creditreform e.V. registriert Europa erstmals seit vier Jahren eine rückläufige Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen – die aktuellen Zahlen liegen nur knapp über dem Wert des Jahres 2002. Allein sechs der in die Untersuchung einbezogenen 17 westeuropäischen Staaten verzeichneten ein gestiegenes Insolvenzaufkommen; allen voran Österreich, in dem ein Plus von 15,3 % und insgesamt 7.299 Konkurse zu beobachten waren. 52,4 %, somit mehr als jeder zweite Konkurs musste mangels Masse abgewiesen werden. Betroffen von den Unternehmenspleiten waren circa 25.000 Arbeitnehmer, das Schadensvolumen der Gläubiger insgesamt betrug rund 2,3 Mrd. Euro.
Im Lichte dieser Zahlen erscheint eine Reform des österreichischen Insolvenzrechts dringend geboten; eine Reform, die bei der – geradezu notorisch unbefriedigenden – Eigenkapitalsituation des österreichischen Mittelstands ansetzen sollte. Aktuell verfügen lediglich 27,1 % der Unternehmen über eine stabile Eigenkapitaldecke von mehr als 30 % im Verhältnis zur Bilanzsumme. 31,3 % der in die Studie einbezogenen Unternehmen gaben ihre Ausstattung mit haftendem Eigenkapital mit weniger als 10 % an – sie s...