Unternehmensfortführung in der Krise
1. Aufl. 2018
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1. S. 5Einleitung
Die Fortbestehensprognose ist seit 1986 von der Judikatur als Bestandteil des Insolvenzrechtes verankert. Mangels Legaldefinition haben Vertreter der österreichischen Lehre und Wirtschaft einen „Leitfaden“ für die Erstellung von Fortbestehensprognosen entwickelt. Die praktische Anwendung dieses Leitfadens stellt hohe Anforderungen an die handelnden Geschäftsführer, Vorstände und Berater, die Fülle der Problemstellungen im Einzelfall nachvollziehbar und leserlich darzustellen. Aber auch der Umgang mit betriebswirtschaftlichen und finanziellen Themenstellungen stellt hohe Anforderungen an die Ersteller.
Wir wollen hier auf praktische Problemstellungen hinweisen, die sich bei der Erstellung von Fortbestehensprognosen ergeben können.
2. Rechtliche Grundlagen
2.1. Insolvenzordnung
Das Insolvenzrecht sieht bei Kapitalgesellschaften folgende Insolvenzgründe vor:
Zahlungsunfähigkeit
Überschuldung
Zahlungsunfähigkeit
Maßgeblich für den Tatbestand der Zahlungsunfähigkeit ist ein (dauerndes) Unvermögen, den Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Liegt bloß eine (vorübergehende) Zahlungsstockung vor, ist nicht von einer Zahlungsunfähigkeit iSd § 66 IO auszugehen.
Im Falle einer Zahlungsunfähigkeit ist der insolve...