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Reissner/Burger (Hrsg)

Innsbrucker Jahrbuch zum Arbeitsrecht und Sozialrecht 2020

1. Aufl. 2020

ISBN: 978-3-7073-4309-0

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Dokumentvorschau
Innsbrucker Jahrbuch zum Arbeitsrecht und Sozialrecht 2020 (1. Auflage)

1. S. 58Problemstellung

Schon bevor die Welt durch Corona eine andere wurde, war Home-Office ein im Zunehmen begriffenes Phänomen. Eine weitgehende örtliche Ungebundenheit von AN kann heute in zahlreichen Jobs der Informations- und Dienstleistungsgesellschaft verwirklicht werden. Home-Office wird auch im Zusammenhang mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie diskutiert, wobei hier insb auch die zunehmende zeitliche Flexibilität von AN durch Gleitzeit iSd § 4b AZG eine wesentliche Rolle spielt.

Damit steht Home-Office aber schon in einigem Widerspruch zu der in Österreich vorherrschenden Theorie der persönlichen Abhängigkeit von AN als Definitionsmerkmal des Arbeitsvertrags.

Durch die Corona-Epidemie hat Home-Office noch rapide an Bedeutung zugenommen. Die normative Kraft des Faktischen hat Fragen wie jene nach Zulässigkeit „einseitiger Anordnung“ von Home-Office kurzfristig in den Hintergrund treten lassen, weil die rasche Etablierung von Home-Office im Interesse von AN und AG gleichermaßen lag.

Es ist nicht abzusehen, dass die bislang bestehende Untätigkeit des Gesetzgebers in Fragen des „Work 4.0“ ein Ende findet. Zu regelnde Themengebiete gäbe es genug: die verdünnte „persönliche Abhängigkeit“...

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